Page 1 Page 2 Page 3 Page 4 Page 5 Page 6 Page 7 Page 8 Page 9 Page 10 Page 11 Page 12 Page 13 Page 14 Page 15 Page 16 Page 17 Page 18 Page 19 Page 20 Page 21 Page 22 Page 23 Page 24 Page 25 Page 26 Page 27 Page 28 Page 29 Page 30 Page 31 Page 32 Page 33 Page 34 Page 35 Page 36 Page 37 Page 38 Page 39 Page 40 Page 41 Page 42 Page 43 Page 44 Page 45 Page 46 Page 47 Page 48 Page 49 Page 50 Page 51 Page 52 Page 53 Page 54 Page 55 Page 56 Page 57 Page 58 Page 59 Page 60 Page 61 Page 62 Page 63 Page 64 Page 65 Page 66 Page 67 Page 68 Page 69 Page 70 Page 71 Page 72 Page 73 Page 74 Page 75 Page 76 Page 77 Page 78 Page 79 Page 80 Page 81 Page 82 Page 83 Page 84 Page 85 Page 86 Page 87 Page 88 Page 89 Page 90 Page 91 Page 92 Page 93 Page 94 Page 95 Page 96 Page 97 Page 98 Page 99 Page 100 Page 101 Page 102 Page 103 Page 104Seit die Gattungsgrenzen in Bewegung geraten sind, ist die Kunst eine andere geworden. Malerei und Fotografie, Plastik und Malerei, aber auch Fotografie und Plastik, um nur einige Beispiele zu nennen, gehen überraschende Verbindungen ein und ermöglichen gänzlich neue Kunsterlebnisse, die unser Denken beflügeln. Simon Raab ist einer der Künstler, die althergebrachte Strukturen über Bord geworfen haben, um das Rad der Kunst wieder ein Stück weiter zu drehen. In seinen Arbeiten werden plastische Form und tradierte Malerei zusammengebracht, um so eine neue Form der Malerei und der Plastik zu realisieren. Im Zuge der Globalisierung hat sich unsere Sicht auf die Welt verändert – wir nehmen viel stärker wahr, was an entlegenen Orten der Erde geschieht. Auf der anderen Seite müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass unsere Welt sich zunehmend fragmentiert, wie ein Puzzle, dessen Teile nicht so recht zueinander passen wollen. Die Welt als Ganzes und als Fragment bestimmt unsere Weltsicht heute, und Simon Raab findet den dazu passenden künstlerischen Ausdruck in kraftvollen Arbeiten, die davon erzählen. Aus dem Blickwinkel des Künstlers tauchen Bilder auf, die keinen Zusammenhang zu haben scheinen. Es sind jedoch Bilder unseres Alltags, mediale Bilder und Bilder des kollektiven Gedächtnisses, die Raab hier gestaltet, ebenso schlaglichtartig, wie unsere Wahrnehmung eben funktioniert. All dies geschieht nicht ohne Witz und Ironie – mit körperlichem Einsatz werden die Metallbleche verformt, die den Zerrspiegel für seine Malerei bilden. Wer schon einmal versucht hat, sich in einem altmodischen Spiegelkabinett zurechtzufinden, kann die künstlerische Strategie Raabs ansatzweise nachvollziehen. Wie Blinde bewe- gen wir uns in der Welt, stoßen ständig an unsere Grenzen und müssen uns stets neu definieren. Raab gibt diesem Gefühl künstlerischen Ausdruck; das Zusammenwirken von mechanisch gefertigten Blechfolien und traditioneller Malerei erzeugt einen ganz eigenen künstlerischen Kosmos. Dabei arbeitet Raab sowohl mit figürlichen wie mit abstrakten oder ungegenständlichen Bildstrategien. Ein Kaleidoskop bildnerischer Möglichkeiten entfaltet sich vor dem Auge des Betrachters, Bilder von gro- ßer Eindrücklichkeit und visueller Nachhaltigkeit. Der Mannheimer Kunstverein ist Simon Raab wie auch der Galerie Peter Zimmermann sehr zu Dank ver- pflichtet. Ohne ihr großes Engagement hätte die Ausstellung nicht realisiert werden können. 7 Simon Raab – From behind these Bars / Hier hinter diesen Gittern Martin Stather Dr. Martin Stather ist Leiter des Mannheimer Kunstvereins.